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Wear and corrosion: identification tables for the study of coin finds

Online version of the supplement of the Bulletin IFS ITMS IRMS 2, 1995.

Technische Besonderheiten antiker Münzen

Technische Herstellungsfehler und Besonderheiten erwecken oft den Eindruck, die Münzen seien abgenutzt, selbst wenn sie nie im Umlauf waren. Die tatsächliche Abnutzung solcher Stücke ist schwierig zu beurteilen; meist empfiehlt sich, die Abnutzung als unbestimmt (A 0) einzustufen und die technischen Phänomene so gut wie möglich zu beschreiben.

Abgenutzter Stempel

Unscharfes, verschwommenes Bild; gegen den Münzrand hin oft strahlenartige Linien (vgl. Rs.).

Beispiel für abgenutzten Stempel
AATG, FMTG 420; 2,51 g; aus Diessenhofen. Ratihart, Schaarenwald, SFI 4541-3.1: 3.

Schwache oder ungleichmässige Prägung

Ungenügende Ausprägung von Teilen des Münzbildes durch zu schwachen Schlag oder schräg gehaltenen Oberstempel.

Beispiel für schwache und ungleichmässige Prägung
HMO, Inv. Nr. 120/14/5178; 1,80 g; aus Trimbach, Frohburg, SFI 2500-14.3: 4.

Dünner Schrötling

Ist der Schrötling zu dünn, um das Relief beider Münzseiten auszufüllen, entsteht an den betreffenden Stellen des Münzbildes ein «toter Fleck».

Beispiel für dünnen Schrötling
AATG, FMTG 495; 2,32 g; aus Diessenhofen. Ratihart, Schaarenwald, SFI 4541-3.1: 39.

Gegossene Münze

Unscharfes Münzbild aufgrund der Gusstechnik.

Beispiel für gegossene Münze
RMA, Inv. Nr. 1982.13497; 3,53 g; aus Augst, Insula 50, SFI 2822-2500.2.

Subaerater Denar

Das hier abgebildete Exemplar wurde in Augst, Insula 50, hergestellt und verloren. Die Münze zirkulierte also nie, trotz scheinbarer Abnutzungsspuren.

Beispiel für subaeraten Denar
RMA, Inv. Nr. 1981.16169; 2,41 g; aus Augst, Insula 50, SFI 2822-2500.2.